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Verschönerungsverein in Znaim
Staré Znojmo - obrázek


Z n a i m e r   P e r s ö n l i c h k e i t e n


Kerneker Ferdinand

(1814 - 1900)
Kerneker Ferdinand


Ferdinand Kerneker  (*8. 10. 1814 - +18. 9. 1900)

Zweiter  Vorsitzende des Anpflanzungs- und Verschönerungsvereines in  Znaim, ein Philanthrop und Znaimer Patriot

In seiner Zeit war er einer der  angesehensten und bedeutsamsten Bürger der Stadt Znaim. Er gehörte zu den fortschrittlichen, unabhängigen und freiheitlich denkenden deutschen Bürgern der Stadt. Kerneker war ein Berater und großer Mäzen des Stadtmuseums, ein Freund der Kunst (aktiv als Amateurbildhauer) und der Antiquitäten. Als Naturfreund beteiligte er sich aktiv an der Gründung des Anpflanzungs- und Verschönerungsvereines im Jahre 1878. In den Jahren 1886 - 1895 arbeitete er als der zweite Vorsitzende des Vereines. Er hatte sich um die Anpflanzung des Granitztales verdient gemacht. Deshalb wurde dort zu seinem 85. Geburtstag sein Gedenkstein enthüllt und ein Weg gegenüber dem Denkmal nach ihm – Kerneker Weg – benannt.
Im Deutschen politischen Verein wirkte er als Kassier und war sein Vorstandsmitglied. Seine wichtigste Tätigkeit war aber die Arbeit im Stadtrat (1864 - 1891), in den er elfmal gewählt worden war und zwar als Stadtrat und Mitglied des Bauausschusses. In diesen Funktionen wurde er mit den unguten Sozialbedingungen der Armen konfrontiert und versuchte sie zu mildern. Er gründete eine Stiftung für verschämte Arme, dieser Stiftung vermachte er sein Haus am Unteren Platz  Nr. 6 (heute Masaryk Platz). Auch sein restliches Eigentum hinterließ er (neun Jahre vor seinem Tod) zur Hälfte dem Znaimer Krankenhaus und zur anderen Hälfte seiner Stiftung, deren Ertrag wurde jährlich an seinem Todestag an die Bedürftigen und verschämte Arme verteilt.
Für seine uneigennützige Verdienste und caritative Tätigkeit verlieh ihm Kaiser Franz Josef I. schon im Jahre 1866 das Goldene Verdienstkreuz mit der Krone. Die Dankbarkeit der Stadt wurde erkenntlich durch die Umbenennung der längsten Strasse der Stadt, der damaligen Mariahilfer Strasse, in die Kerneker Strasse (heute Roosevelt Strasse.).  
Schon in der Zwischenkriegszeit ist sein Name in Vergessenheit geraten, die Tafel an seinem Denkmal wurde von Vandalen zertrümmert und nach dem 2. Weltkrieg wurde der Gedenkstein umgeworfen. Den Rest erledigte das Moos. Im April 2008 wurde der Stein vom heutigen Verschönerungsverein renoviert und an die ursprüngliche Stelle gestellt. Im Mai 2012 wurde dort auch eine Sitzbank montiert


Autor: Otto Bouda
Quelle:  Schriftstücke des Znaimer Stadtarchivs, tschechische Übersetzung:
Karel Jakl
Deutsche Übersetzung:  Karel Jakl

   




                                                                 
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