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Z n a i m e r   P e r s ö n l i c h k e i t e n


Lederer   Hugo

(1871 - 1940)
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Prof. Hugo Lederer Dr.h.c.   (* 16. 11. 1871 Znojmo  -  † 1.8.1940 Berlin)

Der bedeutendste Repräsentant der s.g. neoklassistischen Bildhauerschule

Hugo Lederer wurde am 16. November 1871 in Znaim geboren. Seine Eltern wohnten in der Ledertalgasse Nr. 33 und hatten 9 Kinder. Sein Vater, Hugo Lederer wurde am 16. November 1871 in Znaim geboren. Seine Eltern wohnten in der Ledertalgasse Nr. 33 und hatten 9 Kinder. Sein Vater, Eduard Lederer, war ein Znaimer Dekorationsmaler, seine Mutter Franziska, geborene Balíková, stammte aus einer tschechischen Familie. Nach der Grundschulausbildung ließ ihn der Vater in die k.u.k. Fachschule für Tonindustrie in Znaim, Fächer: Modellieren, Zeichnen und Keramik, einschreiben. Nach 3 Jahren, nach der Absolvierung der Schule, ging er nach Erfurt, wo er im Atelier von Adalbert Deutschmann die Technologie des Gießens und Modellierens kennenlernte.

Ab 1890 arbeitete er in Dresden als Hilfsassistent im Bildhaueratelier von Johann von Schilling, der Professor auf der Dresdener Kunstakademie war. 1892 wurde er von Professor Christian Behrens nach Breslau berufen, aber noch in demselben Jahr ging er nach Berlin zu Professor Calandrelli.  Beginnend 1893 arbeitet er mit Robert Toberentz zusammen (z.B. Luthers Denkmal), dessen Atelier übernimmt er 1895 und beginnt selbstständig zu arbeiten. Sein erstes großes Werk „Heimkehr 1812“ stellte er 1894 in Wien und 1895 in Berlin aus. Er bildet sich weiter aus und realisiert ganze Reihen Bronze-Plastiken. 1900 wird sein Liszt Denkmal enthüllt, 1901 gewinnt sein Entwurf des einzigartigen Denkmals vom Kanzler Bismarck für Hamburg den 1. Preis. (Die Realisierung wurde 1906 beendet).   
In den Jahren 1901-1904 schafft er für den Universitätsbrunnen in Breslau die Statue des „Fechters“, die dort bis heute steht. Sein Gipsabguss wurde mit den Werken von L.Braun, A.Nowak, C.Moll, G.Klimt und anderen Künstlern auf der XX. Ausstellung der Wiener Sezession präsentiert. Dieser Abguss wurde auch auf der 1. Ausstellung des Deutsch-Mährischen Künstlervereines 1911 in Brünn gezeigt. Noch im gleichen Jahr wurde der Abguss dem Znaimer Museum geschenkt und 1914 auf der Znaimer Burg ausgestellt, wo Lederer, in Rahmen der Deutsch-Mährischen Kunstausstellung, auch andere Werke, die er für Europa, USA und Südamerika fertigte (Venezianerin, Büste Richard Strauß, Josephine Baker u.a.) präsentierte.
Hugo Lederer wurde der bedeutendste Repräsentant der s.g. neoklassistischen Bildhauerschule in Deutschland der 20-er und 30-er Jahre des 20.Jhd. Als Inspiration diente ihm nicht nur die antike Kunst, sondern auch die Natur und die Znaimer Landschaft. Er besuchte gern seine Geburtsstadt, für die er viele Sympathien hegte ( zu seinem 60. Geburtstag wurde nach ihm eine Strasse benannt). Obwohl sein Werk hauptsächlich für Deutschland bestimmt war, wurde er als Mährer von der tschechoslowakischen Seite angesprochen und schuf 1923 eine riesige Bergmann-Statue für die Bergwerk- und Hütten-Gesellschaft in Brünn und 1930 Chemie-Allegorien für Aussig. Bis zu seinem Tode im Jahre 1940 wirkte er als Leiter des Bildhauerateliers auf der Preußischen Akademie in Berlin, mit der  Spezialisierung für figurale Modellierung. Sein Verhältnis zu dem Nazi-Regime war sehr zurückhaltend, er lehnte es ab, das neue totalitäre Regime in seiner Arbeit zu feiern.  
Seinen künstlerischen Nachlass, 130 Werke, vermachte er dem Znaimer Museum und schon 1941 wurden seine Arbeiten von seiner Frau Anna und seinem ältesten Sohn Heinz nach Znaim überführt. Seine Verwandten, die in Deutschland leben, bemühen sich, das Andenken an ihm hoch zu halten.

Seine Titeln und Auszeichnungen: Professor und Leiter des Bildhauermeisterateliers auf der Kunstakademie in Berlin, Mitglied ihres Senates, Mitglied der Kunstakademie in Dresden, Ehrenmitglied der Kunstakademie in Wien, Ehrenmitglied der Münchner Akademie, Mitglied des Senates der Münchner Akademie und Träger des Ordens „Pour le Mérite“ für Wissenschaft und Kunst (1923).


Autoren:  Otto Bouda und Karel Jakl. 2011
Übersetzung:  Karel Jakl

Quellen :

 www.hugo-lederer.de  (Mai  2011) und  www.wikipedia.de  (Mai  2011)



                                                                 
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