Lederer Hugo (1871 - 1940) |
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Prof. Hugo Lederer Dr.h.c.
(*1871 Znaim
- +1940
Berlin) Hugo
Lederer wurde am
16. November 1871 in Znaim geboren. Seine Eltern wohnten in der
Ledertalgasse
Nr. 33 und hatten 9 Kinder. Sein Vater, Eduard Lederer, war ein Znaimer
Dekorationsmaler, seine Mutter Franziska, geborene
Balíková, stammte aus einer
tschechischen Familie. Nach der Grundschulausbildung ließ ihn
der Vater in die
k.u.k. Fachschule für Tonindustrie in Znaim, Fächer:
Modellieren, Zeichnen und
Keramik, einschreiben. Nach 3 Jahren, nach der Absolvierung der Schule,
ging er
nach Erfurt, wo er im Atelier von Adalbert Deutschmann die Technologie
des
Gießens und Modellierens kennenlernte. In
den Jahren 1901-1904 schafft er für den
Universitätsbrunnen in Breslau die Statue des
„Fechters“, die dort bis heute
steht.
Sein Gipsabguss wurde mit den Werken von L.Braun,
A.Nowak, C.Moll, G.Klimt und anderen Künstlern auf der XX.
Ausstellung der
Wiener Sezession präsentiert. Dieser Abguss wurde auch auf der
1. Ausstellung
des Deutsch-Mährischen Künstlervereines 1911 in
Brünn gezeigt. Noch im gleichen Jahr
wurde der Abguss dem
Znaimer Museum geschenkt und 1914 auf der Znaimer Burg
ausgestellt, wo
Lederer, in Rahmen der Deutsch-Mährischen Kunstausstellung,
auch andere Werke,
die er für Europa, USA und Südamerika fertigte
(Venezianerin, Büste Richard
Strauß, Josephine Baker u.a.) präsentierte.
Hugo Lederer wurde der bedeutendste Repräsentant der s.g. neoklassistischen Bildhauerschule in Deutschland der 20-er und 30-er Jahre des 20.Jhd. Als Inspiration diente ihm nicht nur die antike Kunst, sondern auch die Natur und die Znaimer Landschaft. Er besuchte gern seine Geburtsstadt, für die er viele Sympathien hegte ( zu seinem 60. Geburtstag wurde nach ihm eine Strasse benannt). Obwohl sein Werk hauptsächlich für Deutschland bestimmt war, wurde er als Mährer von der tschechoslowakischen Seite angesprochen und schuf 1923 eine riesige Bergmann-Statue für die Bergwerk- und Hütten-Gesellschaft in Brünn und 1930 Chemie-Allegorien für Aussig. Bis zu seinem Tode im Jahre 1940 wirkte er als Leiter des Bildhauerateliers auf der Preußischen Akademie in Berlin, mit der Spezialisierung für figurale Modellierung. Sein Verhältnis zu dem Nazi-Regime war sehr zurückhaltend, er lehnte es ab, das neue totalitäre Regime in seiner Arbeit zu feiern. Seinen künstlerischen Nachlass, 130 Werke, vermachte er dem Znaimer Museum und schon 1941 wurden seine Arbeiten von seiner Frau Anna und seinem ältesten Sohn Heinz nach Znaim überführt. Seine Verwandten, die in Deutschland leben, bemühen sich, das Andenken an ihm hoch zu halten. Seine
Titeln und Auszeichnungen: Professor
und Leiter des Bildhauermeisterateliers auf der Kunstakademie
in Berlin, Mitglied ihres Senates, Mitglied der Kunstakademie in
Dresden,
Ehrenmitglied der Kunstakademie in Wien, Ehrenmitglied der
Münchner Akademie,
Mitglied des Senates der Münchner Akademie und Träger
des Ordens „Pour le
Mérite“ für Wissenschaft und Kunst
(1923). Autoren: Otto Bouda und Karel Jakl. Übersetzung: Karel Jakl Quellen : www.hugo-lederer.de (Mai 2011) und www.wikipedia.de (Mai 2011) |
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