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Verschönerungsverein in Znaim
os staré Znojmo

D e r   O r t   u n d   s e i n   G e i s t

  

Der Anpflanzungs- und Verschönerungsverein

Anton Vrbka: Gedenkbuch der Stadt Znaim, 1927, Seite 553, Kapitel: Der Anpflanzungs- und Verschönerungsverein

Gegründet 1878, hat dieser Verein die kahlen Felsen der nähereren und weiteren Umgebung Znaims angeforstet, Wege gebahnt, Ruheplätzchen errichtet, hat stets sein Augenmerk auch auf den Natur- und Vogelschutz gerichtet, sowie auf die Wünsche der Bienen- und Seidenraupenzüchter, hat wunderbare Ausblicke geschaffen und so zur Verschönerung der Stadt und ihrer Umgebung in einer rastlosen Tätigkeit von 50 Jahren sehr viel beigetragen. Aber auch in touristischer Hinsicht hat er manches geleistet; er hat Wegweiser aufgestellt, die Wege markiert und noch 1922 zum Bau der Aussichtswarte auf dem Königsstuhl beigetragen.

Im Stadtgebiete und in der Umgebung schuf er Anlagen, so den Garten des damaligen Bürgervereines und ließ Bäume aussetzen um die Niklas- und Michaelerkirche, am Kopalplatze (Komenskýplatz), in der Neustift, an der einstigen Rossschwemme, an der Staatsbahnstrasse, am Tränkberg, am alten Viehmarktplatze, am Wege zur Leska und zur Steild'schen Fabrik und weiter bis Klein-Tesswitz, an der Wienerstrasse, am Burgberg, am Gerichtsberg, in der Granitz am Grossen und Kleinen Kuhberg (Stadtwald), an der Militärschiessstätte, im Thayatal, im Salamandertal und in Zuckerhandel. Er schuf den Verbindungsweg Burgberg - Karolinenberg (Muckweg) und die herrlichen Wege in der Granitz und im Salamandertale. 1887 vernichtete ein Waldbrand die Anforstung an der linkseitigen Granitzlehne; Der Verein forstete sie wieder auf, bahnte hier Wege, legte Brücken und Stege und verwandelte das Granitztal in eine prachtvolle Spazier- und Ruhegelegenheit, als die Militärschiessstätte im Jahre 1889 von hier auf den Sextenberg verlegt worden war und er die Talsohle der Schlucht von den Kleingrundbesitzern erworben hatte. Kerneker schenkte die ihm gehörige Wiese dem Vereine.

Fünf Wege im Granitztale wurden nach verdienten Männern des Vereines benannt: der Brosch-, Haberler-, Kerneker-, Lerch- und Obornyweg. Die neueste Schöpfung, ein Weg, im dessen Herstellung sich das hiesige Inft.-Rgt. 24 verdient gemacht hat, führt dessen Namen. Die Schutzhütte im Granitztale ist nach Gottfried Tkany benannt. Im Stadtwalde steht eine geräumige Schutzhütte, die Schweighofer-Hütte, so benannt nach dem Baumeister Josef Schweighofer, der sie errichtete. Der ehemalige Kaiserstein im Stadtwalde wurde dem verdienten Vereinsmitgliede "Hochberger" gewidmet. Im oberen Granitzbachtale wurde die Piwetzquelle geschaffen. Diese knappe Aufzählung gibt uns einen Begriff von der reichen Tätigkeit des Vereines, dem seit 1921 auch Tschechen angehören.

Die Vorstände des Vereines waren Johann Haase (1878-1886), Ferdinand Kerneker (1886-1895), Romuald Hochberger (1895-1898), Leopold Ritter v.Haberler (1898-1902), Fritz Schneider (1902-1905), Robert Mayer (1905-1921); jetzt (1927) steht Johann Muck an der Spitze. 

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